Barrierefreiheit auf Websites: Ein umfassender Leitfaden

Erfahren Sie, wie Sie Ihre Website barrierefrei gestalten können, um allen Benutzern einen gleichwertigen Zugang zu ermöglichen. Inklusive Designs und eine bessere Usability verbessern nicht nur die Zugänglichkeit, sondern auch die Nutzererfahrung für alle.

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Symbolbild für barrierefreie Website

Einführung in die Barrierefreiheit von Websites

Was ist Barrierefreiheit?

Barrierefreiheit im Web bedeutet, dass digitale Inhalte so gestaltet sind, dass sie von allen Menschen genutzt werden können – unabhängig von ihren individuellen Fähigkeiten oder Einschränkungen. Dazu gehören Menschen mit Seh-, Hör-, kognitiven oder motorischen Beeinträchtigungen ebenso wie ältere Personen oder Nutzer mit temporären Einschränkungen. Eine barrierefreie Website stellt sicher, dass niemand ausgeschlossen wird und alle Informationen zugänglich sind.

Warum ist Barrierefreiheit wichtig?

Barrierefreie Inhalte ermöglichen allen Menschen einen gleichberechtigten Zugang zu Informationen und Services. Neben ethischen Gründen gibt es auch wirtschaftliche und rechtliche Argumente: Barrierefreiheit verbessert die Benutzerfreundlichkeit für alle, steigert die Reichweite und sorgt für bessere Suchmaschinenplatzierungen. Darüber hinaus helfen barrierefreie Websites, Diskriminierung zu vermeiden und gesetzliche Vorgaben zu erfüllen.

Gesetzliche Anforderungen an die Barrierefreiheit

In Deutschland gelten seit dem Inkrafttreten des Barrierefreiheitsstärkungsgesetzes (BFSG) konkrete Vorgaben zur digitalen Zugänglichkeit. Zunächst betrifft dies öffentliche Stellen, aber ab 2025 auch viele private Unternehmen. Die europäische Richtlinie EN 301 549 setzt weitere technische Standards. Wer diese Vorgaben missachtet, riskiert nicht nur rechtliche Konsequenzen, sondern auch den Ausschluss potenzieller Nutzergruppen. Daher sollten Webprojekte von Beginn an auf Barrierefreiheit ausgerichtet werden. Unternehmen profitieren langfristig von einem inklusiven Webauftritt, der Vertrauen schafft und die Nutzerbindung stärkt.

Grundprinzipien der Barrierefreiheit

Wahrnehmbarkeit

Digitale Inhalte müssen so aufbereitet sein, dass sie für alle Nutzer erfassbar sind. Dazu zählen kontrastreiche Farben, ausreichend große Schriftarten, die Möglichkeit zur Textvergrößerung und alternative Beschreibungen für Bilder (Alt-Tags). Auch eine gut strukturierte Seitenhierarchie mit Überschriften und Absätzen hilft Screenreadern bei der Navigation. Inhalte müssen klar, deutlich und visuell wie auditiv zugänglich gemacht werden.

Bedienbarkeit

Bedienbarkeit bedeutet, dass Nutzer eine Website mit verschiedenen Eingabemethoden steuern können. Das betrifft insbesondere Menschen, die keine Maus nutzen können. Wichtig sind dabei Tastaturnavigation, Fokusindikatoren und konsistente Bedienmuster. Funktionen müssen eindeutig beschriftet und erreichbar sein, ohne dass der Nutzer auf ein bestimmtes Gerät angewiesen ist. Auch Animationen und dynamische Inhalte sollten steuerbar sein.

Technische Aspekte der Barrierefreiheit

Verwendung von WAI-ARIA

WAI-ARIA (Web Accessibility Initiative – Accessible Rich Internet Applications) ist ein technischer Standard, der es ermöglicht, komplexe Benutzeroberflächen für Screenreader zugänglich zu machen. ARIA-Rollen, -Eigenschaften und -Zustände beschreiben das Verhalten von Interface-Elementen, die mit HTML alleine nicht ausreichend gekennzeichnet sind. Wichtig ist der sorgfältige Einsatz, da falsch platzierte ARIA-Attribute die Zugänglichkeit sogar verschlechtern können.

HTML-Zugänglichkeit

Eine barrierefreie Website beginnt mit sauberem, semantisch korrekt strukturiertem HTML. Die konsequente Nutzung von nativen HTML5-Elementen wie <main>, <section>, <button> oder <form> sorgt dafür, dass Inhalte für alle Nutzer, insbesondere Screenreader, sinnvoll erfassbar sind. Auch Labels, Fieldsets und ARIA-Live-Regions gehören zur technischen Grundausstattung.

Praktische Tipps zur Verbesserung der Barrierefreiheit

Barrierefreie Gestaltungselemente

Visuelle und strukturelle Elemente spielen eine zentrale Rolle für die Barrierefreiheit. Achten Sie auf ausreichende Kontraste zwischen Text und Hintergrund, klare visuelle Hierarchien und die Vermeidung von rein visuellen Hinweisen (z. B. nur Farbmarkierungen). Buttons sollten klar erkennbar und mit ARIA-Labels versehen sein. Vermeiden Sie animierte Inhalte, die nicht pausierbar sind, und nutzen Sie einfache, leicht verständliche Sprache.

Testen der Barrierefreiheit

Barrierefreiheit muss regelmäßig getestet werden. Neben automatisierten Tools wie WAVE, axe oder Lighthouse sind manuelle Tests unerlässlich. Dazu gehören z. B. Screenreader-Tests, die Navigation per Tastatur und Benutzerfeedback. Besonders wertvoll sind Tests mit echten Nutzern mit Einschränkungen. Nur so lassen sich reale Nutzungshürden erkennen und beseitigen.

Ressourcen und Werkzeuge zur Barrierefreiheit

Online-Tools zur Überprüfung

Tools wie der WAVE Accessibility Checker, axe DevTools und Lighthouse helfen bei der technischen Analyse. Sie geben Hinweise auf Kontraste, fehlende Labels, nicht fokussierbare Elemente und viele weitere Aspekte. Wichtig ist jedoch die Kombination aus automatischer Prüfung und menschlicher Bewertung.

Schulungsressourcen

Um Teams für das Thema zu sensibilisieren, bieten Organisationen wie die WAI (Web Accessibility Initiative), Deque University und das Projekt BIK (Barrierefrei Informieren und Kommunizieren) kostenlose und kostenpflichtige Schulungsmaterialien, Webinare und Leitfäden an.

Barrierefreiheit beginnt jetzt

Nutzen Sie die Chance, Ihre Website für alle zugänglich zu machen. Wir unterstützen Sie bei Analyse, Beratung und technischer Umsetzung. Lassen Sie uns gemeinsam digitale Barrieren abbauen und eine inklusive Webpräsenz schaffen.

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